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Technik in der Diabetologie

Durchschnittliche Lesedauer 01:55 Min.

„Gegenwärtig konkurriert die Maschine mit dem Menschen. Unter richtigen Verhältnissen wird sie dem Menschen dienen.“ (Oscar Wilde, 1854-1900)

So historisch dieses Zitat von Oscar Wilde ist, so aktuell ist es auch. Die Welt wird immer technischer, immer digitaler. Längst übernehmen Maschinen einen großen Teil der Arbeit, sie helfen im Alltag und die EDV ist allumfassend.

So hat natürlich auch in der Diagnostik und Behandlung des Diabetes die Technik längst Einzug erhalten.

Bereits 1963 entwickelte Dr. Arnold Kadish in Los Angeles die allererste Insulinpumpe. Sie war so groß wie eine Mikrowelle, wurde auf den Rücken geschnallt und das Insulin und das Glucagon (Gegenspieler vom Insulin) direkt in die Vene gespritzt.  Also nix für den Alltag.

Seither gab es eine ständige Weiterentwicklung. Die Geräte wurden kleiner, praktikabler und alltagstauglicher.

Heute sind CGM Geräte zur kontinuierlichen Zuckermessung zunehmend bekannt und helfen ihren Trägern dabei, jederzeit den aktuellen Blutzucker zu kennen und entsprechend reagieren zu können. Alarme helfen, bedrohliche Situationen wie Unter- oder Überzucker rechtzeitig zu bemerken und gegensteuern zu können.

Gerade in der Therapie der Diabetiker, die Insulin zum Überleben brauchen, sind auch Insulinpumpen nicht mehr wegzudenken.
Mittlerweile sind diese so klein, dass sie im täglichen Leben nicht auffallen. Außerdem ermöglichen sie ihrem Träger eine deutliche Erleichterung im Bewältigen des Alltags mit Diabetes.
So wird über 24 Stunden dauerhaft eine individuelle Dosis von Insulin abgegeben. Abhängig von der jeweiligen Insulinsensitivität, hormoneller Besonderheiten und dem Alltagsgeschehen kann diese Basalrate geändert werden.
Der Insulinbolus zu den Mahlzeiten wird vom Benutzer individuell berechnet und an der Pumpe eingegeben.

Mit dem sogenannten AID (automatische Insulin Dosierung) System ist es gelungen, die kontinuierliche Zuckermessung mit den Insulinpumpen auf verschiedene Arten zu koppeln. Die Insulinpumpen bekommen minutengenaue Blutzuckerwerte und lernen so als künstliche Intelligenz, diese zu interpretieren und die passgenaue Menge an Insulin abzugeben. Bei drohenden Unterzuckerungen schalten sich die Insulinpumpen ab, bei zu hohen Werten geben sie eigenständig Insulin als Bolus dazu.
Ein Eingreifen der Benutzer ist nur noch zu den Mahlzeiten notwendig.
Dieses System bietet dem Träger eine maximale Sicherheit und ein genaues Anpassen der benötigten Therapie an seinen Alltag.

Heute, 50 Jahre nach Entwicklung der ersten Insulinpumpe sind wir soweit, dass wir dem Traum einer künstlichen Bauchspeicheldrüse immer näherkommen.

Diese, noch in der experimentellen Phase befindlichen Pumpen, enthalten zusätzlich zum Insulin auch dessen Gegenspieler Glucagon. Damit ist eine genaue Steuerung des Zuckerspiegels in beide Richtungen möglich. Die Therapie des Diabetes wäre dann ganz ohne Eingreifen von außen möglich. Amerikanische und dänische Unternehmen forschen gemeinsam an diesen außergewöhnlichen Systemen.

Bei diesem zunehmenden Angebot an all den technischen Errungenschaften ist es schwer, die Übersicht zu behalten und entscheiden zu können, was für einen selbst das Richtige ist.

Wir helfen gerne dabei mit Ihnen zusammen, die sinnvollen und notwendigen technischen Hilfsmittel herauszufinden, die Ihnen den Alltag mit Ihrer Diabeteserkrankung leichter und sicherer zu machen.

Wenn Sie Interesse haben, vereinbaren Sie doch einfach einen Termin bei unserem Diabetes Team.

Ihr Team von Dr. Renard und Kollegen

AUTORIN:

DR. BÄRBEL WOLF
FACHÄRZTIN FÜR INNERE- UND ALLGEMEINMEDIZIN, DIABETOLOGIN (BLÄK), NATURHEILVERFAHREN